Wie möchtet Ihr den Prozess weiter begleiten?

Im eigentlichen Betrieb des Projektes sind zum Beispiel der Aufbau der Angebote, die Kommunikation nach außen oder die Einbindung der lokalen Bevölkerung wesentliche Punkte, in denen Ihr euch auch weiterhin ein Mitspracherecht sichern könnt. Dazu lohnt es sich, erneut über Eure eigenen Ziele oder die Eurer Partner*innen zu reflektieren - sowohl für das laufende, als auch für Folgeprojekte. Jeden Lerneffekt, den Ihr dabei entdecken, ist für andere wertvoll. Sucht daher Kontakte zu Netzwerken oder gebt Eure Erfahrungen über eigene Kanäle an andere Kommunen oder Eigentümer*innen weiter.

Auf dieser Seite

…erfahrt Ihr, in welchen Bereichen Ihr auch während des Betriebs Eure Mitsprache sichern könnt, warum es sich lohnt, das eigene Vorgehen zu reflektieren und wie Ihr euer neu gewonnenes Wissen weitergeben könnt.


Kurz gesagt

  • 1

    Mitsprache sichern und Akzeptanz der Bürger*innen stärken.

  • 2

    Prozessabläufe optimieren.

  • 3

    Wissen weitergeben.

  • Schritt 1: Mitsprache sichern

    In manchen Konstellationen liegt der Betrieb jetzt vollkommen in den Händen der Betreiber*innen, oft sind diese aber noch eine Zeit lang auf Unterstützung angewiesen, bis sich die Projekte ganz von alleine tragen können. Die Chance, die Feinjustierung des Projektes mitzugestalten und mit Know-How zu unterstützen, könnt Ihr jetzt aktiv nutzen.

    Am Ende ist es spannend, sich zu fragen, was man aus dem Prozess gelernt hat und ob sich Learnings auf andere Projekte übertragen lassen.

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    Christian Stollwerk / Eigentümer

    Formate wie Coworking, temporäres Wohnen oder größere Veranstaltungen werden den Alltag in der Region beeinflussen. Der Austausch zwischen den Projektakteuren und anderen Aktiven in der Region sollte daher jetzt keinesfalls abbrechen. Nur wenn alle Beteiligten die Entwicklung des Projektes auch weiterhin im Blick haben und Austauschformate beibehalten werden, kann sich das Projekt nachhaltig integrieren und Wirkung entfalten. Als kommunale Vertreter*innen könnt Ihr jetzt Schnittstelle und Sprachrohr zwischen dem Projekt und den Bürger*innen bleiben und weiterhin in Entscheidungen zu Nutzungsangeboten einbezogen werden.

    Auch wenn wir finanziell nicht immer unterstützen können, können wir mit unseren Kompetenzen in der Verwaltung helfen.

     - Photo: © Stadt Luckenwalde
    Elisabeth Herzog von der Heide / Bürgermeisterin von Luckenwalde

    Ein Ort für Austausch und kommunale Unterstützung.

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    Frederik Bewer / Bürgermeister Stadt Angermünde

     - Photo: © Philipp Hentschel

    Neue und etablierte Vereine und Initiativen zusammenbringen auf dem Open Neuland Festival in Prädikow.

     | Photo: © Philipp Hentschel

    Falls kein Verkauf stattfand und je nach erfolgter Vergabeart seid Ihr für die Gruppe weiterhin zentrale*r Ansprechpartner*in in Fragen der Sanierung und Umgestaltung oder der Finanzierung. Lasst euch weiterhin über die Entwicklungen auf Eurem Gelände auf dem Laufenden halten und festigt Euer Vertrauensverhältnis zur Gruppe. Von einer engen Zusammenarbeit auch nach vereinbarter Übergabe können beide Seiten profitieren. Es gibt Beispiele, in denen Eigentümer*innen den Aufbau des gemeinwohlorientierten Projekts über Jahre begleiten und finanziell und/ oder mit Know How unterstützen und dadurch zu dessen Gelingen beitragen.

    Es hat uns eigentlich den ersten Schritt nach vorne gebracht, dass der Eigentümer mit investiert hat.

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    Danilo Kuscher / Gründer und Initiator, Vorstand und Geschäftsführung, Bauprojekte, Planung
    Kühlhaus Görlitz

    Frühzeitig Mieter*innen und Nutzer*innen finden

    Bau- und Planungsprozesse ziehen sich oft über mehrere Jahre hin. Es ist daher von Vorteil, frühzeitig verlässliche Ankermieter*innen aus Wirtschaft, Kultur- und Wissenschaft zu begeistern und Ihr Projekt bei den gewünschten Zielgruppen bekannt zu machen. Eine flexible Herangehensweise, die es zulässt, verschiedene Anforderungen beispielsweise an Coworking-Spaces, Gastronomie oder Wohnprojekte auszuprobieren, hilft Ihnen dabei, spätere Nutzer*innen zum passenden Zeitpunkt zu gewinnen. Externe Expert*innen können dabei unterstützen, das geeignete Timing, die Ansprache und mögliche Angebote zu erarbeiten.

    Unterschiedliche Betreiberkonstrukte.

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     - Photo: © Stadt Luckenwalde
    Elisabeth Herzog von der Heide / Bürgermeisterin von Luckenwalde

    Schritt 2: Zeit für einen Rückblick nutzen

    Sobald die grundlegenden Entscheidungen getroffen sind, solltet Ihr euch einen Moment zum Durchatmen und Innehalten nehmen. Für die Projektgruppen geht der Weg jetzt erst so richtig los, weshalb auch weiterhin noch Entscheidungen zu treffen und Absprachen zu halten sein werden. 

    Besonders, wenn Ihr dem Projekt und der Gruppe nahe steht, aber auch wenn Ihr euch jetzt zu einem großen Teil aus der Gestaltung herauszieht, bleibt Ihr wichtige Partner*innen im Prozess. Im Hinblick auf den weiteren Projektverlauf, aber auch auf künftige Projekte, reflektiert Ihr jetzt den bisherigen Prozess:

    Für Kommunen ist der Rückblick besonders relevant, vor allem wenn Ihr euch der Bestandsentwicklung und Konzeptvergabe zum ersten Mal gewidmet habt und den Prozess wiederholen möchtet. Schafft Euch ein Bewusstsein über Eure Erfahrungswerte und überprüft Eure zuvor abgesteckten Ziele auf ihre Gültigkeit.

    • Welche Schritte haben besonders gut geklappt und wo hat es noch gehakt?

    • Was möchtet Ihr beim nächsten Mal anders machen?

    • Wie hat das Team zusammengearbeitet?

    • Welche Kompetenzen könnt Ihr wie oder durch welche Unterstützung weiter ausbauen?

    Fortbildung für kommunale Beamte gehört dauerhaft für die Zukunft dazu.

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    Frederik Bewer / Bürgermeister Stadt Angermünde

    Interviewte: Christin Neujahr -
    Prozessentwicklung

    Als Eigentümer*in ist es ratsam, in regelmäßigen Abständen inne zu halten und sich zu fragen, ob der Weg und die Zusammenarbeit für Sie gut funktioniert. Die Entwicklung eines Bestandsgebäudes lässt sich nicht bis ins letzte Detail planen und so kann sich der Prozess stetig verändern. Habt Eurepersönlichen Ziele und Ressourcen daher kontinuierlich im Blick. Bevor die Gruppe jetzt richtig ins Loslegen kommt, fragt euch einmal:

    • Steht die Finanzierung auf sicheren Beinen?

    • Fühlt Ihr euch wohl in Eurer Rolle?

    • Vertraut darauf, dass mit der Immobilie in Eurem Sinne umgegangen wird?

    • Seid bereit, jetzt einen Schritt zurückzutreten und die Gruppe machen zu lassen?

    Unterstützen, aber im Hintergrund bleiben.

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    Hans van Leeuwen / Eigentümer

    Kühlhaus Görlitz

    Schritt 3: Neues Wissen weitergeben

    Es wäre schön, wenn alle, die in ganz verschiedenen Strukturen unterwegs sind, mehr miteinander reden würden.

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    Carla Kniestedt / Abgeordnete im Brandenburger Landtag

    BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Jede noch so kleine Erkenntnis, die Ihr auf Ihrem Weg gewonnen haben, kann anderen dabei helfen, ins Machen zu kommen. Für viele sind diese Prozesse noch sehr neu und die Hürden scheinen unüberwindbar. Tatsächlich sind einige der wichtigsten Instrumente, Gesetze und Unterstützungsformate noch nicht im Förderkanon integriert, weshalb diese Prozesse für finanzschwache Kommunen und Privatpersonen nur schwer umzusetzen sind. Eigene, teilweise unkonventionelle Lösungen zu teilen, kann den Zugang vereinfachen.

    Verbreitet Euer neues Wissen innerhalb Eurer eigenen Netzwerke und Kanäle oder schließt euch Netzwerken zum Erfahrungsaustausch an. Sucht den Kontakt zu kommunalen Vertreter*innen, Immobilienbesitzer*innen oder Investor*innen innerhalb Eurer Region. Oder findet ganz eigene Wege, Eure Erfahrungen zu publizieren und mit möglichst vielen zu teilen.

    Netzwerke helfen.

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    Hans van Leeuwen / Eigentümer

    Kühlhaus Görlitz

    "Wir profitieren von der Arbeit anderer, die schon gute Erfahrungen gemacht haben. Da klopfen wir an und fragen nach, was gut und was schlecht gelaufen ist. Daraus zimmern wir uns dann eine Strategie. Ich habe die letzten Jahre selbst von diversen Netzwerken profitiert und da ist es selbstverständlich, dass ich dem Netzwerk diese Zeit und meine Erfahrungen auch zurückgeben möchte."

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    Marco Beckendorf / Bürgermeister

    Wiesenburg/Mark

    Wissen bekommen und weitergeben

    Für Kommunen

    Als Kommunalvertreter oder Behördenmitarbeiterin könnt Ihr hier euer Wissen weitergeben, andere inspirieren oder selbst Praxiswissen erhalten.

    Für Eigentümer*innen mit Interesse an der Unterstützung von Zukunftsortprojekten

    Wollt Ihr eine eigene Immobilie an Zukunftsortakteur*innen abgeben oder erfahren, wie Ihr die Entwicklung solcher Projekte unterstützten könnt? Dann klickt hier.

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    Für Eigentümer*innen, die selbst ein Projekt entwickeln wollen

    Wollt Ihr Eure Immobilie selbst als Zukunftsortprojekt entwickeln? Wir stehen Euch gerne dabei zur Seite.

    Um sich mit Projektakteur*innen zu vernetzen und auszutauschen, klickt hier


    Weitere Wissensplattformen 
    • Netzwerk Immovielien: Netzwerk zur Änderung der politischen Rahmenbedingungen für Aufbau und Betrieb von gemeinschaftlichen Wohnprojekten und Treffpunkten. Zusätzlich gibt es auch Anleitungen und Praxiswissen zum Aufbau und Betrieb.
    • Landmaschine: Auf dieser Plattform wird Wissen zu ländlichem Engagement und innovativer Regionalentwicklung versammelt. Hier kann man auch selbst niedrigschwellig Wissen teilen.

    Weiterführende Informationen

    Relevante Werkzeuge zum Thema: