Was kostet der Aufbau Eures Zukunftsortes? Worauf müsst ihr achten, was frühzeitig für Euch und in der Gruppe klären? Wo könnt ihr sparen – und wo solltet ihr investieren? Wie kommt ihr an Geld von der Bank oder an Fördermittel? Wichtige Fragen, ehrliche Antworten.
Die Finanzierung eines Zukunftsorts
Der Aufbau eines Zukunftsortes kostet eine Menge Geld. Wie viel genau, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. In diesem Artikel geben wir Tipps zu Finanzierungsstrategien, Fördermittel und Erfahrungen erfolgreicher Zukunftsorte.
Die Frage nach dem lieben Geld ist meist eine der ersten, die einem bei der Planung eines Zukunftsorts in den Sinn und in die Quere kommt. Denn der Auf- und Ausbau eines Gebäudes oder Geländes bringt hohe Kosten mit sich. Hier ist es wichtig, alle Kosten genau zu kennen. Denn nicht nur Bau und Renovierung kosten, sondern auch Rückbau, Entsorgung, Gutachten und generell Arbeitszeit. Was man zu Beginn gerne übersieht: es sind nicht nur monetäre Kosten, sondern auch Zeit-Kosten, die zu berücksichtigen sind.Kosten durch Eigenarbeit einzusparen ist ein verständlicher Wunsch, doch ist oft nur eine Verlagerung des Problems. Nicht selten führt das zur Überforderung der Macher*innen. Also teilt eure Kräfte gut ein!
Money is not easy – no matter what you do.
Es kommt auf den Inhalt, den Willen und den Mut an und dann lässt sich der Rest, das Rechtliche und das Geld schon finden.
Caroline Rosenthal / Projekt- & Kommunenberatung
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Was kostet ein Zukunftsort?
Realistisch gesagt: jede Menge. Wie viel genau, hängt natürlich ganz individuell von eurem Projekt und von unterschiedlichen Faktoren ab. Die Gründer*innen unserer Zukunftsorte haben in der Vergangenheit bis zu mehreren Millionen Euro in ihr Projekt gesteckt. Um böse Überraschungen zu vermeiden und euch bei der Navigation durch den Finanzierungs- und Förderdschungel zu unterstützen, haben wir eine praktische Checkliste für euch erstellt. Damit behaltet ihr den Überblick und könnt besser abschätzen, welche Kosten euch in den einzelnen Phasen erwarten. Was meist nicht mit einkalkuliert wird und schwer zu messen ist: Nerven, die in die Vorbereitung fließen und gerade mal die Rahmenbedingungen schaffen. Diskussionen, Entscheidungen treffen, Förderungen beantragen, passende Architekt*innen suchen – all das kann ganz schön kräftezehrend sein, bietet aber auch ein spannendes Lernfeld, dass manche später gar zum Beruf machen.
Diese Pionierarbeit ist eine Sache, wo man sehr auf seine eigenen Ressourcen gucken muss. Ein Zukunftsort zerrt eben nicht nur am Portemonnaie, sondern auch an den Nerven.
Wie erstelle ich einen Finanzierungsplan?
Für die Aufstellung eines Finanzierungsplans müsst ihr keine BWL-Expert*innen sein! Glücklicherweise gibt es eine Menge Tools im Internet, die ihr als Unterstützung für die eigene finanzielle Planung nutzen könnt. So erhaltet ihr einen Überblick über eure finanziellen Mittel und könnt bestmöglich den Aufbau eures Vorhabens planen. Durch die Aufstellung der Gesamtkosten und die Ermittlung der euch zur Verfügung stehenden Eigenmittel könnt ihr euch gezielt um Fremdmittel wie Förderungen und Darlehen bewerben. Natürlich ist diese Aufstellung nur eine grobe Schätzung dafür, welche Kosten wann voraussichtlich anfallen.Vergesst also nicht, genügend Reserven einzuplanen. Das schützt euch davor, bei steigenden Kosten oder kleinen Projektänderungen in finanzielle Bedrängnis zu kommen – oder im schlimmsten Fall insolvent zugehen.
Ein Ding der Möglichkeit
Warum braucht man einen Businessplan und auf was muss ich achten?
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Hier findet ihr ein paar nützliche Tipps zur Erstellung eines Finanzplanes
Tipp
Die Aufstellung eines Finanzierungsplans ist nicht nur für euch als Unternehmer*innen gut, sondern dient auch als Entscheidungsgrundlage für Finanzierungshilfen wie Förderungen!
heimatHof Gut Ziegenberg
Welche Banken sind zu empfehlen?
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Banken, die Zukunftsorte verstehen
Wie können wir Kosten sparen?
Es ist hilfreich, wenn ihr wisst, was ihr wollt! Änderungen kosten Zeit und somit zusätzlich Geld. Das ist die Faustregel fürs Bauen, Planen und Bewirtschaften eines Zukunftsorts. Es gibt aber natürlich einige Möglichkeiten, Kosten zu sparen.
Niedrigschwellig bauen
Niedrigschwellig planen bedeutet, euer Projekt mit möglichst realistischem, machbaren Aufwand anzugehen. Voraussetzung ist, dass ihr euer Gebäude gut einschätzen könnt. Sind keine Grundlagenpläne des Gebäudes vorhanden, beauftragt eine*n Architekt*in, der oder die eine Bauaufnahme erstellt. Achtet bei der Beauftragung darauf, dass er oder sie niedrigschwellige Ansätze unterstützt. Habt ihr die richtigen Grundlagen, könnt ihr gezielt bauliche Eingriffe vornehmen. Alte Häuser stecken voller Überraschungen. Selbst wenn es alte Pläne gibt, es schadet nie, ein*e Expert*in drüber gucken zu lassen, denn gewisse Dinge können sich über die Jahre geändert haben.
Wenn etwas möglichst unaufwändig geplant wird, fragt ihr euch bestimmt, ob ihr die Bauaufgaben dann nicht auch in Eigenregie machen könnt? Um niedrigschwellig zu bauen, braucht es allerdings elementare Voraussetzungen wie eine stabile Grundsubstanz ohne große Schäden, also beispielsweise eine intakte Tragstruktur. Hierbei lohnt es sich, eine*n Statikgutachter*in hinzuzuziehen, der oder die eure Substanz überprüft. Außerdem solltet ihr es mit dem Minimalismus nicht übertreiben, denn das kann zulasten des Komforts und möglicherweise auch der Nutzungsmöglichkeiten gehen, mit denen ihr Geld verdient. Lasst ihr etwa die Dämmung weg oder entscheidet euch erstmal die bestehenden Öfen zu nutzen, könnt ihr Räumlichkeiten nur im Sommer vermieten.
Wann machen Eigenleistungen Sinn, um Kosten zu sparen?
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Niklas Fanelsa / Architekt & Gründer
Atelier Fanelsa
Freiwilligenarbeit
Fragt in euren Freundeskreisen, wer auch gerne mal eine Wand einreißen oder Malern würde. Ihr könnt Baucamp-Wochenenden veranstalten und den Umbau als kollektive Erfahrung und gemeinschaftliches, verbindendes Miteinander betrachten. Eine andere Möglichkeit ist es, neue Leute dazu zu holen. Schaut dazu am besten auf bestehenden Netzwerken wie Workaway oder WWOOF Deutschland nach, da diese sich auch direkt um die Vermittlung von Projekten und Interessenten kümmern. Vielleicht werdet ihr ja selbst Gast- und Arbeitgeber*in! So könnt ihr euch mit Menschen aus der ganzen Welt vernetzen, die euch bei der Umsetzung eures Projekts unterstützen wollen. Oft hilft es, eine erfahrene Person im Projekt zu haben oder zu bezahlen, die die Helfer*innen koordiniert und anleitet – dieser Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Aber nicht nur auf der Baustelle, auch bei der Betreuung von Gäst*innen oder bei der Verpflegung können Freiwillige unterstützen. Im Gegenzug können sie gratis auf dem Gelände eures Zukunftsortes wohnen und erhalten Verpflegung.
Wir hatten schon Freiwillige aus Indien und Costa Rica hier und sind immer noch super in Kontakt mit denen. Über Social Media kriegt man aber immer was voneinander mit. Das schafft eine Eingewobenheit in ein internationales Netz von Kontakten.
Marius Haberland / Mitgründer
Uferwerk Werder
Momentan ist die große Überlegung, wie wir die nächsten Jahre planen. Hier wird ein Bad renoviert, da muss was umgebaut werden, und, und, und. Zusammen mit einer Projektentwicklungsgesellschaft wäre das viel bequemer. Dann kann man Zeit und Liebe in die Konzepte stecken, die dem Gebäude übergestülpt werden.
Mit Förderungen arbeiten
Einen Zukunftsort mit Eigenkapital aufzubauen klingt zwar ehrenhaft, ist für euch aber trotzdem nicht machbar? Das ist zunächst kein KO-Kriterium und ihr seid damit auch keine Ausnahme. Es kann sich für euch lohnen, Fördermittel zu beantragen. Solche Förderungen können von der Europäischen Union, Bund, Ländern oder Stiftungen kommen und unterstützen innovative Projektideen mit Vorbildcharakter.
Ratgeber Förderungen
Es gibt auch im ländlichen Raum eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten die Euch beim Aufbau eines Zukunftsortes begleiten. Unser Ratgeber zeigt Programme, Konzepte und Vor- und Nachteile in der Arbeit mit Fördermitteln
Ratgeber Förderungen
Es gibt auch im ländlichen Raum eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten die Euch beim Aufbau eines Zukunftsortes begleiten. Unser Ratgeber zeigt Programme, Konzepte und Vor- und Nachteile in der Arbeit mit Fördermitteln
Mittel außerhalb der klassischen Fördertöpfe
heimatHof Gut Ziegenberg
Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es außerhalb der klassichen Fördertöpfe
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Man muss nicht immer umfangreiche Förderanträge schreiben um gefördert zu werden. Die Förderung durch Stiftungen ist oft unkomplizierter und mit weniger Aufwand verbunden – sofern eure Projekte zu den Förderzielen passen.
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Expert*innen zum Thema
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