Nutzungshistorie
Wie wurde der Ort ursprünglich genutzt? Welche Bedeutung hatte er?
Das Altfriedländer Gutshaus war seit 1725 Teil eines Gutshofs. Nach der Bodenreform 1945 wurde das Haus zunächst als Flüchtlingsunterkunft genutzt, dann anschließend in der DDR-Zeit waren hier bis zur Wende der Rat der Gemeinde, ein Konsum sowie Wohnungen untergebracht. Seit 1992 steht das Haus leer und verfällt. Verschiedene Versuche von Investor*innen, das Haus einer neuen Nutzung zuzuführen, scheiterten.

Süd-Westansicht Gutshaus Altfriedland
| Photo: © Wolfgang GülckerZukunftsort-Vision
Was ist geplant? Mit welchen Zielen?
Die für das Projekt gegründete gGmbH übernahm im September 2021 das Gutshaus, um das ortsbildprägende Kulturdenkmal zu retten und wiederzubeleben. Dabei verfolgt es folgende Zielsetzungen:
Das Projekt möchte die denkmalgeschützte Gutsanlage retten, um das historische Ensemble bestehend aus Klosterkirche, Kloster, Gutshaus, Scheune und Park zu erhalten.
Das Gutshaus soll energieeffizient saniert werden, um damit einen Standard für klimaneutrales Leben zu definieren.
Das Projekt möchte in enger Abstimmung mit den Menschen vor Ort und den Stakeholdern in der Region ein integratives Nutzungskonzept entwickeln, um das historische Zentrum von Altfriedland neu zu beleben.
Das Projekt möchte Raum für zwischenmenschliche Begegnungen schaffen und nachhaltigen Tourismus mit Erholung in der Natur fördern.
Das Gutshaus soll zu einem Innovations- und Kreativitätsstandort entwickelt werden.
Das Gutshaus möchte ein Modellprojekt für die zukunftsweisende Entwicklung des ländlichen Raums sein.
Stand der Dinge
Wie weit ist das Projekt in der Umsetzung? Welche Hürden gibt es?
- Seit dem Erwerb Ende 2021 wurden die ersten Notsicherungsmaßnahmen durchgeführt und ein Architekturbüro mit der Erarbeitung eines umfassenden Hüllensanierungskonzepts beauftragt. Im Sommer 2024 kann voraussichtlich mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden.
- Weiterhin wurde mit der inhaltlichen Arbeit begonnen: es wurde ein Kunstprojekt realisiert, zwei Ausstellungen durchgeführt und das Gesprächsformat "Altfriedländer Gespräche" etabliert.
- Die Akquise von Fördermitteln für die Denkmalsanierung erweist sich insbesondere im jetzigen Marktumfeld als schwierig und langwierig.

Altfriedländer Gespräch zur Fotoausstellung Belarus
| Photo: © Christian von Oppen
Altfriedländer Gespräch über Nachhaltigkeit mit Bauhaus Earth
| Photo: © Amelie von Oppen
Altfriedländer Gespräch zur Fotoausstellung Belarus
| Photo: © Christian von Oppen
Altfriedländer Gespräch über Nachhaltigkeit mit Bauhaus Earth
| Photo: © Amelie von Oppen

Regionale Impulse
Zur besseren Vernetzung sind aktive Mitglieder in den verschiedenen Altfriedländer Vereinen vertreten. Darüber arbeitet das Projekt eng mit dem ansässigen Ortsvorsteher zusammen. Zu Veranstaltungen (Ausstellungen, Impulsvorträge, Diskussionen, Führungen) bekommt das Team regelmäßig Unterstützung von der Freiwilligen Feuerwehr, die Grillwürste und Getränke anbietet, und von der Seniorengruppe, die Kaffee und Kuchen vorbereitet.

Fotoausstellung "Land ohne Bilder" im Gutshaus der Zukunft Altfriedland
| Photo: © Amelie von OppenVeranstaltungen
Projekt-Veranstaltungen werden über die lokalen Mitteilungsbretter, über Social Media, unsere eigene Internetseite und den Newsletterversand sowie über lokale Veranstaltungsportale beworben. Bislang wurden vier Altfriedländer Gespräche zu den folgenden Themen veranstaltet:
- Bürgerschaftliches Engagement & Vorstellung der Altfriedländer Vereine.
- Flucht, Integration und Menschenrechte im Rahmen der Fotoausstellung "Land ohne Bilder" über die Protestbewegung in Belarus mit Impulsvorträgen von u.a. Friedemann Hanke, stv. Landrat, und Pfarrer Arno Leye.
- Was wir von Frau von Friedland für die Zukunft lernen können? Ein Vortrag von Dr. Reinhard Schmook, Leiter Oderlandmuseum.
- Nachhaltige Energiekonzepte zusammen mit Bauhaus Earth, Nocoon und IBS Hoppegarten.
Weiterhin wurden seit 2021 zwei Kunstausstellungen, 5 Tage der Offenen Tür und ein Kunstprojekt ("Atelier Heimat") durchgeführt.
Tipp
Im April 2024 eröffnet das Projekt eine Foto-Ausstellung über die Ukraine mit einem umfangreichen Begleitprogramm (Workshops, Kuratorenführung, Gespräche, musikalische Lesung).
Beratung durch das Netzwerk
Bei welchen Themen sucht das Projekt am ehesten Unterstützung durch das Netzwerk Zukunftsorte?
- Finanzierungquellen für die denkmalgerechte Sanierung
- effektives Projektcontrolling während der Sanierungsphase
- Aufbau eines nachhaltigen Tourismus-Angebots (Übernachtungsplätze im Gutshaus)